Einige der Parasiten unserer Haustiere können auch für den Menschen ein Risiko darstellen. Die Folgen einer Infektion bei Menschen, insbesondere bei Kindern, reichen von kleineren Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen und schwerwiegenden Organschäden, die sogar zum Tod führen können.
Spulwürmer gehören zu den weltweit häufigsten inneren Parasiten bei Haustieren. Ein einziges Spulwurmweibchen kann bis zu 100.000 Eier pro Tag legen, die in der Außenwelt jahrelang infektiös bleiben. Nach der unbemerkten Aufnahme von Eiern schlüpft die Larve im Darm des Menschen und durchbohrt die Darmwand. Bei geringer Aufnahme sterben die vereinzelten Larven häufig frühzeitig ab und bleiben folgenlos. Bei stärkerem Befall können die Wanderlarven jedoch innere Organe oder das Auge schädigen. Bandwürmer kommen bei Hund und Katze zwar seltener vor, können aber, je nach Art des Parasiten, bei Infektion des Menschen lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen. Während der Hund selbst bei stärkerem Befall mit dem Fuchsbandwurm nicht ernsthaft beeinträchtigt ist, kann die Ausscheidung einzelner Eier zur Infektion beim Menschen führen. Infolge können beim Menschen als Fehlwirt, häufig erst Monate oder Jahre später, schwerwiegende Leberschäden entstehen, die nur schwer behandelbar und in Einzelfällen tödlich sind.
In unseren Breiten können sich Hunde vornehmlich mit Spul-, Haken- und Bandwürmern anstecken. Häufig erfolgt eine Infektion beim Schnuppern durch die Aufnahme von Wurmeiern, die von anderen Tieren mit dem Kot ausgeschieden wurden. Welpen können sich schon vor der Geburt in der Gebärmutter oder durch Aufnahme von Wurmeiern mit der Muttermilch infizieren. Bandwürmer werden beim Verzehr von wilden Nagetieren oder unzureichend erhitztem Futter übertragen, da auf diesem Wege infektiöse Wurmstadien aufgenommen werden können. Auch ein Flohbebfall kann im Zusammenhang mit der Übertragung von Bandwürmern stehen, da Flöhe als Zwischenwirt für Bandwurmanlagen fungieren.
Das Risiko, sich mit Parasiten zu infizieren, ist nicht für alle Hunde gleich.
Faktoren wie Alter, Haltung, Ernährung oder eine spezielle Nutzung bestimmen maßgeblich die empfohlene Entwurmungsfrequenz. Kann das individuelle Risiko eines Tieres nicht eindeutig eingeschätzt werden, können alternativ zur Behandlung, in gleicher Frequenz durchgeführte parasitologische Kotuntersuchungen Aufschluss über den Befall mit inneren Parasiten geben.
Von führenden Spezialisten (Parasitologen) werden mindestens vier Wurmkuren pro Jahr bei erwachsenen Hunden empfohlen. Welpen und Tiere mit einem erhöhten Infektionsrisiko müssen deutlich häufiger behandelt werden, um die Entwicklung von inneren Parasiten wirkungsvoll zu unterbinden.
Krankheitsanzeichen beim Hund zeigen sich meist nur bei schwerem Parasitenbefall. Aber Vorsicht! – Auch gesund erscheinende Tiere können Parasiten in ihrem Körper beherbergen und stellen durch Ausscheiden von Wurmeiern eine Infektionsquelle für andere Tiere und den Menschen dar.
Während Flöhe und Zecken als äußere Parasiten für den Tierbesitzer offensichtlich sind, bleibt ein Befall mit Würmern, die im Körper parasitieren, häufig im Verborgenen. Auch die regelmäßige Kontrolle des Kotabsatzes mit bloßem Auge bietet keine ausreichende Sicherheit für eine Beurteilung, da ausgeschiedene Wurmeier zu klein sind und sichtbare Wurmbestandteile nur selten ans Tageslicht treten.
Durchfall und Erbrechen sind mögliche Folgen eines Wurmbefalls. Zeigt Ihr Haustier zudem noch ein stumpfes Haarkleid, ein gestörtes Allgemeinbefinden und fällt durch Gewichtsverlust auf, können dies Anzeichen eines starken Parasitenbefalls sein. Jungtiere sind hier vornehmlich gefährdet, da sie für Infektionen mit Würmern besonders empfänglich sind und Krankheitssymptome schneller in Erscheinung treten.
Heutzutage stehen dem Tierarzt moderne Präparate zur Verfügung, mit denen ein Parasitenbefall bei Hunden zuverlässig und schnell beseitigt werden kann. Mit nur einer einmaligen Gabe werden alle relevanten Rund- und Bandwürmer wirkungsvoll erfasst. Neben der Gabe von Pasten werden zur Entwurmung häufig Tabletten verabreicht, die der Hund selbständig frisst oder einfach mit dem Futter aufnimmt.
Um einen optimalen Behandlungserfolg zu gewährleisten, müssen die Entwurmungsmittel jedoch richtig dosiert und vor allem in den empfohlenen Abständen gegeben werden.
Hundewelpen:
Hundewelpen werden erstmals zwei Wochen nach der Geburt entwurmt. Anschließend ist die Behandlung in zweiwöchigem Abstand bis zwei Wochen nach dem Absetzen vom Muttertier zu wiederholen.
Säugende Hündinnen:
Hündinnen mit Welpen sollten gleichzeitig mit der ersten Behandlung der Welpen entwurmt werden.
Junge Hunde und erwachsene Hunde:
Wenn kein erhöhtes Infektionsrisiko vorliegt, werden Entwurmungen in regelmäßigen Abständen von 3 Monaten empfohlen.
Hunde mit erhöhtem Infektionsrisiko:
Im Rahmen einer individuellen Risikobewertung durch den Tierarzt, können bei hohem Infektionsrisiko deutlich mehr Behandlungen pro Jahr, in Einzelfällen sogar monatliche Entwurmungen angezeigt sein.
Dokumentieren Sie das Datum der durchgeführten Behandlungen und notieren sich den Zeitpunkt für die nachfolgende Entwurmung. So behalten Sie immer den Überblick und schützen Mensch und Tier planvoll vor Parasiten und deren gesundheitlichen Folgen.
So vielfältig wie die Anzahl an unterschiedlichen Parasiten die Ihren Hund heimsuchen können, so reichhaltig ist auch die Auswahl an unterschiedlichen Arzneimitteln zur Entwurmung von Hunden. Die einzelnen Präparate unterscheiden sich in Anwendung, Dosierung und Wirkspektrum. Neben der Entscheidung für die richtige Entwurmungsfrequenz ist die Wahl des geeigneten Entwurmers von entscheidender Bedeutung für einen umfassenden Schutz Ihres Hundes. Die Kenntnis über die individuelle Situation bei Ihrem Hund sowie das Wissen über bisher genutzte Präparate ermöglicht dem Tierarzt eine zielgerichtete Auswahl des geeigneten Produktes.