Borreliose

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Was ist Borreliose?

Lyme-Borreliose ist keine neue, aber eine sehr schwere Erkrankung, deren Erreger erst 1982 entdeckt wurde.

Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung. Da Zentraleuropa / Deutschland als Hochendemigebiet für Borrelien gilt, sollten Hunde, die häufig draußen sind, gegen Borreliose geschützt sein.

Die Borreliose (Lyme-Disease) ist eine bakterielle Erkrankung.

Borrelien zählen - so wie die Erreger der menschlichen Syphillis - zu den Spirochäten. Gelangen die Borrelien durch einen Zeckenbiss einmal in den Körper, können sie - trotz Antibiotikatherapie - lebenslang im Körper bleiben und immer wieder Krankheitssymptome oder schwere Spätschäden, sogar Autoimmunerkrankungen, verursachen.

Je nach Region sind bis zu 35 % der Zecken Überträger der Borreliose - in einzelnen Gebieten können sogar bis zu 3 von 4 Zecken Borrelien enthalten (sog. Hochendemiegebiete) K. Töpfer, Inaugural-Diss., Leipzig 2005

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Borrelienübertragung durch die Zecke

Die Borrelien befinden sich im Darm der infizierten Zecke und werden erst durch eine Blutmahlzeit aktiviert. Dabei wandern sie in die Speicheldrüse der Zecke und werden mit dem Speichel durch den Saugakt auf den Hund übertragen.

Was Sie über Borreliose und deren Erreger in Deutschland wissen sollten!

Warum es wichtig ist, Ihren Hund zu schützenzeck3.jpg

Nach der Übertragung der Borrelien auf den Hund können sich diese durch schraubenförmige Bewegungen aktiv im Gewebe fortbewegen und verbreiten sich von der Eintrittsstelle (Zeckenstich) in alle Richtungen weiter. Durch ständige Veränderung ihrer Oberfläche entziehen sich die Borrelien geschickt ihrer Elimination durch das Immunsystem.

Dadurch kommt es - durch eine hohe Erregerzahl und die ausgelöste Immunabwehr des Hundes - zu Entzündungsreaktionen und anderen Symptomen.

Beim Menschen wird der Erkrankungsverlauf in drei Stadien eingeteilt: Das erste Stadium ist gekennzeichnet durch eine sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) an der Stelle des Zeckenstiches sowie grippeähnliche Symptome mit Fieber und Gliederschmerzen.
In diesem Stadium kann die Borreliose durch wochenlange hochdosierte Antibiotikagaben unter Umständen zwar kontrolliert - aber nur sehr selten eliminiert werden. 

Leider bleibt das Stadium der Wanderröte beim Hund (auf Grund des Felles) meistens unbemerkt und die Borrelioseinfektion wird erst beim zweiten Stadium sichtbar:
Im zweiten Stadium treten Gelenk- und Hirnhautentzündungen auf, die im weiteren Verlauf chronisch werden können (drittes Stadium).

Durch die ständige Irritation des Immunsystems wendet sich die Immunabwehr gegen das eigene Haut-, Nerven- oder Nierengewebe, was zum Absterben ganzer Hautareale, Nierenversagen oder fortschreitenden Lähmungserscheinungen führen kann.

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In keinem der 3 Stadien gibt es unverwechselbare klinische Symptome für Borreliose.

Beim Hund besteht noch immer Unklarheit über das vollständige Krankheitsbild der Borreliose. In welchem Zeitraum Symptome nach einer Infektion auftreten, ist noch nicht völlig geklärt. Dies hängt von der Infektionsdosis, dem Alter des infizierten Tieres und dessen Immunstatus ab.

Im Gegensatz zu den USA, wo nur ein Erregertyp der Borreliose vorkommt, existieren in Österreich (Mitteleuropa) mehrere Typen (sog. Genospzies) von Borrelien.
Deshalb ist es wichtig einen speziell auf die österreichischen/europäischen Verhältnisse abgestimmten Impfstoff zu verwenden. Nach Töpfer und Straubinger (2006): Praktischer Tierarzt 87 (6):430-9

Durch die Impfung mit dem Virbac Impfstoff werden vom Hund gezielt Antikörper gegen die in Österreich am häufigsten vorkommenden Erreger der Lyme-Borreliose gebildet.

Wie wirkt die Impfung?

Verhinderung der Borrelienübertragung durch die Zecke

Saugt eine mit Borrelien befallene Zecke Blut an einem geimpften Hund, nimmt sie mit dieser Blutzmahlzeit auch die gebildeten Antikörper auf. Diese Antikörper gelangen dann in den Mitteldarm der Zecke. Dort binden sie sich an die Borrelien, wodurch diese den Zeckendarm nicht mehr verlassen können. 

So entfaltet die Impfung ihre Wirkung bereits in der Zecke, indem die Borrelien im Zeckendarm absterben. Der Erreger kann nicht übertragen werden. Man spricht in diesem Fall von einer sterilen Immunität.

Da die Antikörper im Hund im Lauf der Zeit abgebaut werden, und eine natürliche Infektion keinen Schutz induziert, ist eine regelmäßige Impfung wichtig!

Zu empfehlen ist der Impfschutz für alle Hunde, die sich oft im Freien aufhalten, oder die bekanntermaßen häufig von Zecken befallen werden. 
 

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Die Impfung entfaltet ihre Wirkung bereits in der Zecke, da die Borrelien - durch
mit dem Blaut aufgesaugte Impf-Antikörper - bereits im Zeckendarm absterben.